Tourtagebuch
Musikzentrum, Hannover
07. Nov. 2015
von Geburtsti
Am frühen Nachmittag verlassen wir verstört das „Haus des Schreckens“, nicht ohne zuvor noch einen Beweisfilm gedreht zu haben. Unheimliche nächtliche Besucher haben uns wach gehalten, die Wände fingen an, ein Eigenleben zu entwickeln und erzählten grausige Geschichten. Die furchtbarsten Geisterbegegnungen haben wir tapfer gefilmt, Hartgesottene können sich das auf unserem Podcast zu Bremen ansehen.
Anderthalb Stunden später sind wir in Hannover, Musikzentrum.
Totte und ich haben einen Termin bei Radio Leinehertz, derweil der Rest der Band mit Achim zusammensitzt, um auszuklamüsern, was wir eigentlich mit unseren Aufnahmen nach der Tour machen wollen. Wahrscheinlich machen wir eine CD, wahrscheinlich kommt sie im April raus und höchstwahrscheinlich wird sie wunderschön werden. Aber dazu müssen wir sie halt erst mal wunderschön einspielen. Gestern in Bremen hatten wir so eine Art Kennenlernparty mit unseren eigenen Liedern, das kann richtig was werden, aber über Aufnahmen brauchte man da noch nicht groß nachzudenken. Heute vielleicht. Jedenfalls ist Claudio im Saal gerade dabei, uns einen richtig schönen Sound zu basteln. Als Totte und ich aus dem Taxi steigen, höre ich mich gerade selbst Soundcheck machen, huch! „Virtuellen Soundcheck“ nennt man das, eine großartige Erfindung, die es uns ersparen würde, zur Tonprobe anwesend zu sein, wenn wir der Sache vertrauen würden. Tun wir aber leider lieber nicht, weswegen wir alle brav noch mal in echt auf der Bühne alles überprüfen.
Als ich Fred kennenlernte, war ich mal bei ihm zuhause und da haben wir uns online eine Pizza bestellt und dann beim Lieferservice angerufen, ob die Online-Bestellung angekommen ist. So in etwa ist das mit diesem Soundcheck auch.
Übrigens ist heute Fussball. Der HSV gegen Darmstadt.
Unwichtig?
Wie das Konzert war?
Da darf ich leider gar nicht so viel zu sagen, das ist nämlich alles streng geheim. Weil die meisten Lieder, die wir spielen, neu sind und als vertrauliche Verschlusssache behandelt werden, die immer erst am jeweiligen Abend ausgepackt wird. Aber wir haben seit gestern ein paar Kleinigkeiten im Programm verändert, das tut sein eines. Und immerhin feiern wir heute schon mal eine Wiedersehensparty mit unseren Liedern. Will heißen: Es ist weniger eine Probe, als schon ein Konzert.
Das Publikum allerdings – und das ist jetzt kein Geheimnis – ist voll am Start, von der ersten Minute an. Selbst bei den neuen Liedern bilden sich spontane Chöre, die sich anhören, als wären die Texte schon auswendig gelernt. Toll! Es funktioniert! Wie gestern schon in Bremen. Das macht Zuversicht für die Tour, das neue Programm scheint wirklich zu gefallen. Und am Ende, als wir dann den ein oder anderen Klassiker spielen, befinden wir uns auf einem Parallelplaneten, irgendwo im siebten Muckerhimmel, da wo all die tollen Videos gedreht werden, die man so aus dem Fernsehen kennt. Ein ausverkaufter Saal macht Party. Komplett. Alle. Selbst die Nebelmaschine dreht durch.
Hinterher treffen wir uns am Merchstand und vor der Halle und im Backstage überall mit lieben Menschen, Adri von „Nullbock“ ist zum Beispiel so einer und um 12 gibt es Wodka, weil ich Geburtstag habe und dann geht es ziemlich glücklich mit dem Sprinter nach Hamburg. Ich wünsche mir Pensen als DJ und später in Hamburg Totte als VJ.
Beim dritten „Marx Brothers“-Film schlafe ich ein.
Danke Hannover! Danke, liebe Kollegen – das war schön!
Wir wollen Dein Freund sein!
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